Strömungsrettung
Fließende Gewässer und Strömungen in Überschwemmungsgebieten können für einen ungeschützten, schlecht ausgerüsteten oder ausgebildeten Retter zu einer erheblichen Gefahr werden. Treibende Äste, Bäume oder Müll, überschwemmte Zäune, Röhren oder betonierte Wasserläufe gefährden das Leben der Rettungskräfte. All dies wird in der Ausbildung bedacht, und Lösungen werden hierfür erarbeitet.
Die Persönliche Schutzausrüstung
- Neoprenanzug
- Wildwasser-Weste (Prallschutzweste)
- Spezialhandschuhe
- Helm
- Neoprenstiefel
- Wurfsack
- Messer,
- Erste-Hilfe-Set,
- Signallicht,
- Signalpfeife
- Winden
- Seilrollen
- Seilklemmen
- Bandschlingen
- Karabinerhaken
- Abseilgeräte (zum Abseilen von Brücken oder um in schwer zugängliche Orte zu kommen, aber auch um Korbtragen oder ähnliches zum Unfallort zu verbringen)
Der Umgang mit diesen Gerätschaften ist Bestandteil der Ausbildung zum Strömungsretter.
Ebenfalls vermittelt wird, dass vor jedem Einsatz oder einer Übung umfangreiche Gefahrenanalysen hinsichtlich des Wetters, der Pegelstände, von Fließgeschwindigkeiten, Hindernissen oder Gefahrenstellen durchgeführt werden.
Grundsätzlich arbeiten Strömungsretter im Team. Ein Team setzt sich aus mehreren Trupps zusammen, die wiederum aus Helfer/Springer, Leinenführer und einem weiteren Sicherungsmann bestehen.
Die Einsatzgebiete von Strömungsrettern sind vielfältig: neben der Absicherung von Tauchern oder Einsatzkräften bei Deichsicherungsmaßnahmen in schnell fließenden Gewässern werden ihre Kenntnisse zum Beispiel in Überschwemmungsgebieten gebraucht, die mit einem Boot nicht mehr erreicht werden können.
Ein anderes Einsatzgebiet ist die Rettung aus Klammen und Schluchten. Kajakfahrer, Kletterer oder Canyoning-Sportler geraten immer wieder in eine Notlage, bei der eine Rettung weder aus der Luft noch aufgrund der starken Strömung mit einem Boot vorgenommen werden kann.
Grundsätzlich arbeiten der DLRG Katastrophenschutz wie auch die DLRG-Strömungsretter eng mit anderen Hilfsorganisationen wie THW und Feuerwehr zusammen, um im Katastrophenfall Mensch und Tier schnell und professionell Hilfe leisten zu können.
Ausbildung "Strömungsrettung"
Strömungsretter 1 (SR1)
Zielgruppe
Die Grundstufe zum Strömungsretter 1 muss von jeder Einsatzkraft vor dem Einsatz in der Strömungsrettung durchlaufen werden und
ist Voraussetzung für weitergehende Lehrgänge und Prüfungen. Dieser Lehrgang gilt gleichzeitig als Grundlage für die Ausbildung zum Air Rescue Specialist (ARS) für die hubschraubergestützte Wasserrettung.
Voraussetzungen
- Mindestalter 16 Jahre
- Mitgliedschaft in der DLRG
- Wasserretter (ODER Basisausbildung Einsatzdienste (401) und Aufbaumodul „Umgang mit Rettungsgeräten und Überwachung von Wasserflächen“ (402) und Aufbaumodul „Schwimmen in fließenden Gewässern“ (403))
- Ärztliche Tauglichkeit (ODER Selbsterklärung zum Gesundheitszustand)
- Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Silber (nicht älter als 2 Jahre)
- Sanitätsausbildung A
- Körperliche Fitness (Details regelt die Ausbildungsvorschrift)
Praktische Prüfungsleistungen
- Praktischer Nachweis der SR-relevanten Grundlagen und ausgewählter Techniken anhand einer Checkliste. Details regelt die Ausbildungsvorschrift.
Dokumente
Strömungsretter 2 (SR2)
Die fachliche Anleitung von Strömungsretter-Trupps im Einsatz erfordert umfangreiches Fachwissen und umfassende Fähigkeiten. Neben dem theoretischen Wissen ist eine entsprechende praktische Erfahrung unerlässlich.
Voraussetzungen
- Mitgliedschaft in der DLRG
- Strömungsretter 1 (SR1)
- Seiltechnik 1
- Modul Wildwasser (ODER Nachweis entsprechender schwimmerischer Erfahrung im Wildwasser mind. WW Stufe 2)
- Führungslehre
- Körperliche Fitness º Lauf-Ausdauertest º Nachweis 400 m Schwimmen in 8 min
- Ärztliche Tauglichkeit (ODER Selbsterklärung zum Gesundheitszustand)
- Befürwortung der Teilnahme
Praktische Prüfungsleistungen
- Praktischer Nachweis der SR2-Ausbildungsinhalte und ausgewählter Techniken anhand einer Checkliste. Details regelt die Ausbildungsvorschrift.
Dokumente